Dank Kanban-Board haben alle beteiligten Personen die Anzahl an Aufgaben stets im Blick. Das ermöglicht dem Team eine optimale Zusammenarbeit, ohne den Fortschritt aus den Augen zu verlieren.
Beim Einsatz von Kanban helfen folgende Prinzipien zur Orientierung:
Ordnen Sie ein, wo Sie gerade stehen, und respektieren Sie vorhandene Verantwortlichkeiten sowie Prioritäten.
Legen Sie, ausgehend von Ihrem derzeitigen Ist–Zustand, Veränderungen fest, die Sie gerne umsetzen würden.
Ermutigen Sie Ihr Team, gemeinsam an den festgelegten Zielen zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen.
Lean
Ursprünglich bei Toyota erfunden, stammt Lean aus der Produktion und hatte das Ziel, Verschwendung zu reduzieren. Der zielgerichtete Einsatz von Ressourcen wie z.B. Material, Zeit oder Personal, steht daher im Fokus der Methodik, welche die Wertschöpfungskette als Ganzes betrachtet und das schwächste Glied identifiziert.
Angewendet auf das agile Servicemanagement bedeutet das, einen schlanken Ansatz zu verfolgen, bei dem Prozesse und Services agiler gemacht und Verschwendung sowie Engpässe innerhalb dieser Prozesse somit beseitigt werden. Das Meistern des «schlanken» Ansatzes fordert Vorgesetzte dazu auf, Ihre eigene Arbeit anders zu betrachten. Besonders relevant sind dabei die folgenden Aspekte:
Der Arbeitsplatz: Betrachten Sie die Arbeitsbedingungen vor Ort und prüfen Sie Fakten selbst, statt sich auf Berichte und Vorstandsitzungen zu verlassen. Der Arbeitsplatz ist ein Ort, an dem echte Menschen echten Wert schaffen. Ein persönlicher Besuch ist ein Zeichen des Respekts und bietet die Gelegenheiten, die Mitarbeiter:innen bei der Wertgenerierung zu unterstützen. Die Managementrevolution, die das Lean-Konzept mit sich gebracht hat, lässt sich mit der Gleichung «Job = Arbeit + Kaizen» zusammenfassen. «Kaizen» ist ein japanischer Begriff, der für kontinuierliche Weiterentwicklung steht.
Wert durch integrierte Qualität: Kundenzufriedenheit steht an erster Stelle – dieses Verständnis ist absolut zentral und wird in jeden Schritt des Unternehmensprozesses integriert. Eingebaute Qualität bedeutet, dass man den Prozess bei jedem zweifelhaften Teil anhält bzw. sofort reagiert, wenn etwas schiefläuft. Dabei soll man sich selbst und andere darin schulen, keine fehlerhafte Arbeit weiterzuführen, weiterzugeben oder zu akzeptieren.
Wertströme durch Verständnis der «Taktzeit»: Durch die Berechnung des Verhältnisses zwischen offener Produktionszeit und durchschnittlicher Kundennachfrage gewinnt man sich ein klares Bild von der benötigten Kapazität zur Gewährleistung des Produktionsflusses. Dieser «Takt»-Rhythmus – sei es eine Minute pro Auto oder zwei Monate für ein Softwareprojekt – führt zur Schaffung stabiler Wertströme, bei denen stabile Teams an einer stabilen Reihe von Produkten mit stabiler Ausrüstung arbeiten. Das «Taktzeit»-Denken führt zu einer völlig anderen Kapazitätsbetrachtung als die traditionelle Kostenrechnung und ist der Schlüssel zu weitaus sparsameren Prozessen.
Fluss durch Reduzierung der Losgrössen: Jedes traditionelle Unternehmen, ob in der Produktion oder im Dienstleistungsbereich, ist süchtig nach Chargen. Die Idee ist, dass wir, sobald die Arbeit auf eine bestimmte Art und Weise eingerichtet ist, schnell so viele Stücke wie möglich herstellen, um die Stückkosten niedrig zu halten. Lean Thinking sieht dies anders. Es versucht, den Arbeitsfluss zu optimieren, um die tatsächliche Nachfrage jetzt zu befriedigen und nicht die imaginäre Nachfrage im nächsten Monat. Indem man intensiv daran arbeitet, die Umrüstzeiten und -schwierigkeiten zu reduzieren, kann man sich dem Ideal des schlanken Denkens nähern, nämlich dem Einzelstückfluss. Auf diese Weise lassen sich die allgemeinen Kosten des Unternehmens drastisch senken, da keine Lager, Transporte, Systeme, Zulieferer usw. mehr benötigt werden.
Pull zur Visualisierung der Taktzeit durch den Fluss: Das Ziehen von Arbeit aus dem vorgelagerten Bereich zur Taktzeit durch visuelle Hilfsmittel wie Kanban-Karten ist das wesentliche Element, das es Lean Thinking ermöglicht.
Das Streben nach Perfektion durch Kaizen: Die alten Sensei lehrten, dass das Ziel von Lean Thinking nicht darin besteht, Lean-Tools auf jeden Prozess anzuwenden, sondern den Kaizen-Geist in jedes Mitarbeitenden zu entwickeln. Perfektion wird nicht durch bessere, klügere Systeme oder Einzelkämpfer angestrebt, sondern durch die Verpflichtung, die Dinge gemeinsam Schritt für Schritt zu verbessern. Beim Kaizen-Geist geht es deshalb darum, jeden Tag und überall hundertprozentige Verbesserungen von jedem Einzelnen anzustreben, statt einen einzigen hundertprozentigen Sprung nach vorn zu schaffen. Die Kaizen-Praxis ist es, die das tiefgreifende Lean-Denken in den Köpfen der Menschen verankert und letztlich zu einer vollständigen Veränderung führt. Das gemeinsame Praktizieren von Kaizen stärkt das Selbstvertrauen und die kollektive Zuversicht, dass wir unsere grösseren Herausforderungen bewältigen und unsere Probleme gemeinsam lösen können.
ITIL 4
Die Information Technology Infrastructure Library, kurz ITIL, hat sich zum weltweit führenden Framework für die Koordination, Steuerung und das Management von IT-Services entwickelt. Die neuste Version
ITIL 4 verfolgt das Ziel, die Effizienz und Qualität von IT-Services und deren Organisationen durch einen prozessbasierten Ansatz massgeblich zu steigern. Dieser Ansatz reicht von der Strategie des Serviceproviders über die Aufnahme von Kundenanforderungen bis hin zum Betrieb und zur kontinuierlichen Verbesserung. ITIL stellt die gesamte Wertschöpfungskette in den Fokus. Alle Elemente sollen optimal ineinandergreifen, um einen Wert zu erzeugen – dies wird unter dem Begriff «Service Value System» zusammengefasst.
ITIL stützt sich auf sieben Grundprinzipien, um ein erfolgreiches Servicemanagement über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg zu gewährleisten:
Wertorientierung (Focus on value) – jede Aktivität muss einen Beitrag zur Wertschöpfung leisten
Beginne, wo du bist (Start where you are) – bestehende Best Practices werden beibehalten und laufend verbessert
Iteratives Weiterentwickeln (Progress iteratively with feedback) – stetige Verbesserung in kleinen Schritten durch Feedback
Zusammenarbeit und Sichtbarkeit fördern (Collaborate and promote visibility) – mehr Klarheit und Transparenz schaffen durch offene Kommunikation mit Team, Stakeholder:innen und Partner:innen
Ganzheitlich Denken und Arbeiten (Think and work holisticaly) – über den ganzen Prozess hinweg Verantwortung übernehmen
Einfachheit und Praktikabilität (Keep it simple and practicle) – das richtige Mass bei jedem Prozess, jedem Tool und allen Ressourcen für effiziente Wertschöpfung
Optimieren und Automatisieren (Optimize and automate) – automatisierte Schritte reduzieren die Fehleranfälligkeit und sparen so Zeit und Ressourcen
Durch die Erbringung von Services mit ITIL 4 wird für Kund:innen Wert geschaffen, indem sie beim Erreichen angestrebter Ziele Ergebnisse unterstützt werden, ohne dass sie gewisse Belastungen oder Risiken tragen müssen.
DevOps
DevOps steht für die Zusammenarbeit der Bereiche Software (Dev) und Systemadministration (Ops). Der Begriff umfasst bezeichnet sowohl eine Kulturphilosophie als auch verschiedene Methoden, um die Prozesse zwischen den oben genannten Bereichen und ihren Teams zu automatisieren und zu integrieren, mit dem Ziel, die Qualität und Geschwindigkeit des Software-Deployments zu erhöhen. Im Zentrum des Ansatzes steht die Befähigung der Teams, ihrer Kommunikation und der Automatisierung.
Im Rahmen eines DevOps-Modells sind Entwicklung und Operation nicht mehr voneinander isoliert, sondern arbeiten über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg zusammen und/oder verschmelzen phasenweise zu einem einzigen Team. Die DevOps-Toolkette vermitteln dem DevOps-Team die Grundlagen, um Prozesse zu automatisieren und zu beschleunigen und somit die Zuverlässigkeit zu erhöhen.
Adaptiert unterstützen die DevOps-Werte auch andere Teams wie beispielsweise das Sicherheitsteam. Der Ansatz unterstützt hierbei, Sicherheit zu einem aktiven und integrierten Bestandteil des Entwicklungsprozesses zu machen. Man spricht hierbei auch bei DevSecOps.